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Bemerkenswertes der Jahre 1928 - 1929

26.7.1928
Die Familie J. Settels auf der Plattenstraße wurde am Sonntag von einem schrecklichen Unglück heimgesucht. Der 13-jährige Schüler Heinrich Settels spielte bei Rommerskirchen - Hochneukirchenerstr. - auf der Treppe, als der Omnibus der Aachen - Dürener - Verkehrsgesellschaft in die Hochneukirchener Straße einbog. Infolge Versagens der Steuerung fuhr der Omnibus die Kurve zu weit, riß das spielende Kind von der Haustür fort und überfuhr es. Schwerverletzt wurde der Junge sofort zum Krankenhaus nach Wickrath gebracht. Nachts gegen 4 Uhr erlöste der Tod den Armen von seinen furchtbaren Qualen.

5.12.1928
Seit einigen Wochen wütet die Diphtherie unter unseren Kleinen. Dank der schnellen ärztlichen Hilfe war der Verlauf der Krankheit meist ungefährlich. Zeitweise fehlten 25 % der Schulkinder. In der Nacht vom 2. zum 3.12. fiel die Schülerin Klara Jansen der tückischen Krankheit zum Opfer. Allgemein bedauert wurden die schwer geprüften Eltern, die so ihr einfilziges Kind verloren. Heute wurde die Kleine unter Teilnahme der ganzen Schule zu Grabe getragen.

17.3.1929
Von Januar bis März führte der Winter ein strenges Regiment. Gleich nach Neujahr setzte Schneetreiben ein. Monatelang waren Feld und Flur in ein weißes Gewand gehüllt. Das Wasser in den Zuleitungsröhren gefror. Ganze Straßen hatten 4 wochenlang kein Wasser. Am Montag, dem 11. Februar erreichte die Kälte -24° Celsius. Am Abend dieses Tages brannten auf dem Schweinemarkt Scheune und Stallung des Herrn Knabben bis auf die Grundmauern nieder. Alles Bemühen, den Brand zu löschen erwies sich als vergebich. Das Wasser gefror in den Schläuchen.
Getreidefelder und Gemüsegärten waren durch den Frost sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Viele Weizenäcker mußten umgepflügt und neu eingesät werden. Selbst winterhartes Gemüse wie Kohl und Breitlauch fielen der Kälte zum Opfer. Seit gestern ist die Strenge des Winters gebrochen.

12.9.1929
Die Landwirte haben die Getreideerde glücklich regenlos unter Dach und Fach gebracht. Eine Hitzewelle setzte ein. Am 5.9.1929 stieg das Thermometer auf + 34 °Celsius. Wolkenlos blaut der Himmel. Feld und Flur dürsten nach Regen.

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